04.02.2025
Landkreis Harburg treibt Ausbau der Ladeinfrastruktur voran – Markterkundung gestartet
Um Elektromobilität auch im ländlichen Raum alltagstauglich zu machen, setzt der Landkreis Harburg ein ambitioniertes Vorhaben um: Bis 2030 soll ein flächendeckendes Netz an öffentlichen Ladepunkten entstehen. Geplant sind 690 Ladepunkte an 225 Standorten, die im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung vergeben werden. Der erste Meilenstein ist erreicht – die Markterkundung ist gestartet.

Strategischer Ausbau als Schlüssel zur Modellregion
Die Kreisverwaltung Harburg will sicherstellen, dass die Ladeinfrastruktur optimal auf den Bedarf der Region abgestimmt ist. Dafür wurde nun eine Markterkundung gestartet, um potenzielle Betreiber, technische Lösungen und Betriebsmodelle zu identifizieren. Die Ergebnisse fließen in die anstehende Ausschreibung ein, die Mitte 2025 europaweit erfolgen soll.
Das Projekt wird durch das Berliner Beratungsunternehmen M3E begleitet, das sich auf nachhaltige Mobilität spezialisiert hat. Im Vorfeld erarbeiteten M3E, der Landkreis Harburg, neun Kommunen und die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) eine umfassende Machbarkeitsstudie. Diese legte den Grundstein für die strategische Planung und enthielt eine detaillierte Bedarfs- und Standortanalyse sowie eine Priorisierung der Ladepunkte.
Dr. Christian Milan, Gründer und Geschäftsführer von M3E, hebt die Bedeutung eines strukturierten Vorgehens hervor:
"Für den geordneten Aufbau einer den zukünftigen Bedarf abdeckenden Ladeinfrastruktur ist ein umfassender Leitfaden unabdingbar, der eine vorausgehende Bedarfs- und Standortanalyse beinhaltet. Wir freuen uns sehr, dass wir dazu beitragen können, das wegweisende ‚Harburger Modell‘ Realität werden zu lassen."
Elektromobilität für den ländlichen Raum: Ein Vorzeigeprojekt
Mit einer Fläche von 1.248 km² zwischen Elbe und Heide bietet der Landkreis Harburg große Herausforderungen – aber auch Chancen – für den Ausbau der Elektromobilität. Landrat Rainer Rempe unterstreicht die Bedeutung des Projekts:
"Wir möchten die Menschen für Elektromobilität begeistern, indem wir den Landkreis Harburg zur Modellregion entwickeln. Eine flächendeckende öffentliche Ladeinfrastruktur ist entscheidend, um den Umstieg auf Elektrofahrzeuge auch in ländlichen Regionen zu erleichtern."
Zahlreiche Kommunen treiben bereits eigene Initiativen voran: Die Städte Buchholz in der Nordheide und Winsen (Luhe) entwickeln in Zusammenarbeit mit ihren Stadtwerken zusätzliche Ladepunkte. Auch die Samtgemeinde Tostedt, für die das Konzept bis zu 79 Standorte vorsieht, verfolgt eigene Maßnahmen zur Förderung der Elektromobilität.
Von 116 auf 690 Ladepunkte: Ein großer Sprung für die Ladeinfrastruktur
Aktuell gibt es im Landkreis Harburg – ohne Buchholz und Winsen – 38 öffentliche Ladestandorte mit insgesamt 116 Ladepunkten. Die neue Ausschreibung soll bis zu 225 neue Standorte mit Schnell- und Normalladetechnik ermöglichen. Wie viele letztlich realisiert werden, hängt von den Ergebnissen der Markterkundung und der finalen Ausschreibung ab.
Falls sich genügend Betreiber und Investoren finden, wird Mitte 2025 die europaweite Ausschreibung erfolgen. Der Landkreis setzt dabei erneut auf die Expertise von M3E, um eine wirtschaftlich und technisch zukunftssichere Lösung zu realisieren.
Interaktive Karte zeigt geplante Ladepunkte
Für alle Interessierten stellt der Landkreis Harburg eine interaktive Karte bereit, die die geplanten Standorte visualisiert. Weitere Informationen zur Markterkundung sowie Beteiligungsmöglichkeiten sind hier zu finden: